Für gewöhnlich empfinde ich den Klang der Kirchenglocken als beruhigend. Doch nicht in dieser Nacht! Das Ertönen der Glocken der Marienkirche in gefühlt immer kürzeren Abständen schafft mich. Die Nacht saust durch ihre Stunden und ich finde nicht zur Ruhe. Mein Geist verweigert mir den Schlaf. Immer neue Gedankenstrudel, in die sich mein Hirn eindreht, versagen mir das wohlige Eindämmern. Jedes noch so kleine Geräusch wird mit höchster Aufmerksamkeit wahrgenommen. Die Kirchenglocken verhöhnen mich und zeigen mir immer zügiger die verpasste Schlafenszeit auf.
Der Strudel im Kopf wird zu einem dicken Brei und mein Hirn fühlt sich in meinem Kopf immer schwerer an. Geht sowas überhaupt?
Endlich. Die im Augenblick richtige Schlafposition lässt mich in den Dämmerschlaf gleiten. Ich muss niesen. Wieder wach! Positionswechsel. Neue Gedanken. Die Unruhe im Kopf wird von einer Alarmanlage, die die nächtliche Ruhe durchschallt übertönt. Vielleicht nochmal umdrehen? Wieder sind die Kirchenglocken zu hören. Ich bin erschöpft, müde und dick im Kopf. Voller Ideenbrei. Ich will endlich schlafen!
Noch ein Versuch. Wenn ich in fünf Minuten nicht merklich in den Dämmerschlaf abgleite, hole ich Zettel und Stift und mach' den Kopf leer....
Es ist spät geworden. Die Glocken schlagen erst vier, dann 1-2-3 Mal. Oder sagt man früh?